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Freitag, 17. April 2015

Krankenhausbericht Teil 3



Krankenhausbericht Teil 3/ Reha

Jedenfalls war die Zeit im Krankenhaus für mich seeeehr lang, sehr einsam und sehr fad. Ich hab  jegliches Zeitgefühl verloren- war ich ja doch von 8.8 bis 17.12 nicht zu Hause! Man erlebt so einiges im Krankenhaus, man hat nervige und sehr liebe Zimmergenossinnen,
die einem sehr ans Herz wachsen; genauso ist es mit den Schwestern und Pflegern: manche sind so unfreundlich, routiniert, wollen nur schnell schnell ihren Tag hinter sich bringen und andere wieder nehmen sich immer ein paar Minuten Zeit für ein paar Sätze, gehen ganz vorsichtig mit dir um, immer bedacht darauf dir nur ja nicht wehzutun. Diese versuchen auch dir ein Mindestmaß an Intimsphäre zu gewähren (und das ist echt Luxus im Krankenhaus!
Ihr wisst ja gar nicht, wie sehr sich so ein Tag im KH in die Länge ziehen kann- vor allem, wenn man nur liegen kann L ich hab ein bissl Musik gehört, gelesen, viele Akkuladungen vertelefoniert…… ja und gewartet… auf meinen Besuch. An dieser Stelle ein Dankeschön an meinen Mann, der alle Besuche koordiniert und ein bissl eingeteilt hat, sodass fast jeden Tag jemand bei mir war ;-)). Das war sooo wichtig, um meinen Überlebenswillen aufrecht zu erhalten! An dieser Stelle auch ein Riesen DANKESCHÖN AN ALLE, die mich immer wieder besucht und mir zumindest 1 Stunde des langen Tages versüßt haben, die mir immer wieder meine Fortschritte vor Augen gehalten haben, waren sie auch noch so klein!! Als Betroffener siehst du nicht, dass du deine Hand schon 1cm höher heben kannst als vor einer Woche, Du siehst nur, was noch immer nicht geht……. Und was du alles nie wieder tun wirst können in deinem Leben!!! Du musst all deine Zukunftspläne neu überdenken und ordnen, weil vieles einfach nicht mehr möglich ist….. und leider hast du an vielen Tagen viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Ich hatte an solchen Tagen dann auch immer ein tiefes Gefühl der Einsamkeit- obwohl mich mein Mann praktisch jeden Tag besucht hat! Aber mit deiner Krankheit oder Gehirnblutung und den Konsequenzen musst trotzdem du alleine leben und zurechtkommen lernen… Und Alles dreht sich  immer wieder um die Frage, auf die es keine Antwort gibt… WARUM ?

Am 5.11 durfte ich dann auf REHA nach Bad Pirawarth fahren… und dort war schlagartig alles anders

1.)        Das Personal war sooooooo freundlich und geduldig Die haben natürlich nicht so einen Stress wie im Krankenhaus, aber es war sooo angenehm, da wurde viel gescherzt, geblödelt und gelacht
2.)      Ich hatte so viele Therapien eingeteilt, dass so mancher Tag richtig stressig war. Keine Spur mehr von Langeweile. Besonders toll war der Hol- und Bringdienst, ein paar fleißige Damen, die Patienten wie mich zu den Therapien und wieder zurück zum Zimmer gebracht haben!!! Und eben mit diesen Damen fuhr ich auch zu den
3.)      Mahlzeiten ins Restaurant, wo man wieder viel mit anderen Leuten zusammenkommt und plaudern kann…
Dort hab ich wieder begonnen zu leben. Dank der Therapien konnte ich wieder stehen 5 Schritte gehen
Hab ich mir wieder antrainiert meine linke Gesichtshälfte wahrzunehmen
Hab in der Ergotherapie ein paar –Tricks für Einhänder im Alltag gelernt
Und…. Und…… und……
       Fast jeden Tag gab es  einen kleinen Fortschritt, außerdem Musiktherapie, Basteln  Werken und Kochen zur Ablenkung und fürs Gemüt… An dieser Stelle ein besonders großes Dankeschön an alle Beteiligten in Bad Pirawarth!!! Ihr leistet großartige Arbeit!!!!! Und ich hoffe sehr, dass ich im Mai, Juni 2015 ( nach einem halben Jahr) nochmal wiederkommen darf!

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